Vom Zeichenbrett ins Wohnzimmer – Teil 3: Die Knüpfmethoden

Fair Trade Teppiche

Es gibt ein entscheidendes Qualitätsmerkmal bei handgeknüpften Teppichen – die Anzahl der Knoten, also die Knüpfdichte. Hier haben Experten eine Faustregel, die auf den ersten Blick ein wichtiger Faktor für den Wert eines Teppichs ist: Je feiner die verwendete Wolle, desto höher die Knotenanzahl und umso hochwertiger der Teppich. Jedoch kann bei Teppichen – hergestellt in reiner Handarbeit – das verwendete Garn variieren, so dass mehrere Teppiche einer Sorte unterschiedliche Knüpfdichten aufweisen können.

Die Knotendichte bestimmen

Der Begriff Knüpfdichte bezeichnet die Knotenanzahl eines Teppichs pro Quadratmeter. Diese lässt sich errechnen, indem die Knotenanzahl auf der Rückseite des Teppichs ausgewertet wird. Hier zählen Fachleute 10 Zentimeter in Richtung Kette und 10 Zentimeter in Richtung Schussfaden. Nun werden die Anzahl der Knoten jeder Richtung miteinander multipliziert und dieses Ergebnis wiederrum 100 multipliziert. Das Ergebnis ist die Anzahl der Knoten pro Quadratmeter.

Ein Beispiel:
40 Knoten in Richtung Kette und 40 Knoten in Richtung Schussfaden sind 1.600 Knoten. Dieses Ergebnis mit 100 multipliziert, ergibt 160.000 Knoten pro Quadratmeter.

Die Knoten der üblichsten Knüpfarten

Wussten Sie, dass geübte Knüpferinnen und Knüpfer bis zu 12.000 Knoten während eines achtstündigen Arbeitstages knüpfen können? Ihre Fingerfertigkeit erlaubt ihnen also bis zu 25 Knoten in der Minute zu knüpfen!

Wir möchten Ihnen hier noch kurz die Unterschiede der üblichen Knoten in der Teppichproduktion erläutern:

Der tibetanische Knoten

Der tibetanische Knoten wird mit Unterstützung eines Stabs geknüpft. Dieser Stab wird vor die Kette über die gesamte Breite des Teppichs gelegt. Das lange Garn wird erst um zwei Kettenfäden geschlungen und im Anschluss um den Stab. Ist die Reihe fertig, schneidet die Knüpferin oder der Knüpfer die um den Stab entstandenen Schlingen ab, um so die Knoten zu schaffen.

Der türkische Knoten

Beim türkischen Knoten oder auch Ghiordes-Knoten genannt, wird das Garn in einer Schlaufe um zwei Kettenfäden und anschließend ein Schussfaden ein- oder zweifach zwischen jede Knotenreihe gelegt. Diese Knüpfart sorgt für einen besonders guten Halt des Teppichs.

Der persische Knoten

Beim persische Knoten oder auch Senneh-Knoten genannt, läuft das Garn in einer Schlaufe um einen Kettenfaden, unterdessen es lose unter dem zweiten Kettenfaden liegt. Im Anschluss wird der Schussfaden ein- oder zweifach zwischen jede Knotenreihe gelegt. Diese Knüpfart sorgt für eine äußerst dichte und detaillierte Teppichknüpfung.

Der Jufti-Knoten

Beim sogenannten Jufti-Knoten wird der Knoten gleich über vier anstelle von zwei Kettenfäden gelegt. Der Schussfaden wird jedoch wieder ein- oder zweifach gelegt. Der Jufti-Knoten ermöglicht eine sehr schnelle Fertigung, welche jedoch zu Lasten der Dichtheit des Teppichs geht – der so geknüpfte Teppich ist weniger robust und auch die Oberfläche macht einen weitmaschigeren Eindruck.

Welche Knüpfarten verwendet der Hersteller Mischioff?

Gerade bei den neuen, modernen Designerteppichen von Mischioff finden sich ausschließlich die hochwertigen Knüpfarten Tibetanischer und Türkischer Knoten.

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